Ziele in Bangladesch – der Nordwesten. Von längst vergangenen Zeiten & lebendigen Siedlungen.
Litschi- und Mango-Garten, Reismühle des Landes, Hochburg der Opposition – der Nordwesten Bangladeschs ist vieles, vor allem aber geschichtsträchtig. Historische Hinterlassenschaften, in Form steinerner Zeugen längst vergangener Königreiche und Imperien und besiedelter historischer Areale – lebendige Geschichte.
Willkommen im archäologisch bedeutsamen Nordwesten!
Die wegen der (früher) hier ansässigen Seidenindustrie auch Stadt aus Seide genannte Metropole liegt an den Ufern des Ganges, ist die viertgrößte Stadt Bangladeschs und der Verwaltungssitz des gleichnamigen Distrikts. In der Stadt mit unmittelbarer Nähe zu Indien leben ca. 900.000 Menschen. Die Gründung der Stadt geht auf das Jahr 1634 zurück, der Distrikt wurde 1772 gegründet, die Stadtvertretung 1876. Rajshahi wurde von verschiedenen Maharadschas, Rajas und Zamindar regiert. Im 18. Jahrhundert gab es hier eine holländische Siedlung. Die Stadt war einst Epizentrum starker buddhistischer und hinduistischer Reiche, bevor es Machtzentrum des Islam wurde. Ihre einstige Stärke spiegelt sich heute aber nur noch im Namen wieder, denn „Raj“ (Sanskrit) und „Shahi“ (Persisch) bedeuten beide „königlich“ bzw. „Königreich“.
Niedrigwasser und eine Teeküche in Rajshahi und der Markt von Bagha auf unserem YouTube Kanal
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- Rajshahi College – 1873 gegründet, davor britische Privatschule aus dem Jahr 1828. Exzellentes Beispiel für Kolonialarchitektur des British Raj.
- Rajshahi Universität – der riesige Mango-bewachsene Campus der bedeutenden Universität beherbergt auch das größte Massengrab aus der Zeit des Bangladesch Krieges.
- Barokuthi – das ehemalige holländische Viertel der niederländischen VOC (Vereenigde Oost-Indische Compagnie, Präsenz in der Stadt ab 1876).
- Christliche Mission mit Hospital – erbaut 1926, ist ebenfalls einen Besuch wert.
- Schrein von Hazrat Shah Mokhdum – Wallfahrtsort. Hazrat Shah Mokhdum Ruposh war der erste islamische Prediger in der Region Rajshahi.
- Smriti Amlaan – das Museum zum Unabhängigkeitskrieg.
- Shahid Qumruzzaman Central Park – mit kleinem Zoo, vor allem in den Abendstunden aber entsprechend belebt.
- Bagha Masjid – die 1523 unter Sultan Nashrat Shah in Bagha erbaute Moschee ist ein exzellentes Beispiel für Architektur in der Mogulepoche.
- Kismat-Maria Masjid – auch Durgapur Masjid beim Dorf Maria angrenzend am Dorf Kismat. Diese Moschee ist ein Rätsel, es gibt kaum brauchbare Informationen.
- Padma (Ganges) – die Abendstunden verbringt man auf der belebten Uferpromenade und/oder bei einer Bootsfahrt.
War eine auch als Lakhnauti bekannte Stadt, deren Geschichte bis ins 7. Jh. zurückreicht. Ihre Überreste findet man im Distrikt Nawabganj (Shibganj Upazila) an der Grenze zu Indien, wo sich der auch weit größere Teil befindet (Malda Distrikt, West Bengalen). Die einstige Stadt lag am östlichen Ufer des Ganges, der aktuelle Verlauf des Ganges ist aber inzwischen weit entfernt von den Ruinen. Gaur besitzt eine immense Ansammlung historisch wertvoller Moscheen und Paläste, mehr als irgendwo sonst in Bangladesch (Bagerhat ausgenommen). Die einst 32 km² große Handelsmetropole lockte Händler aus ganz Zentralasien, Arabien, Persien und China an. Sie alle hinterließen sie ihre Spuren in Form von Tempeln, Moscheen und Palästen, von denen noch heute noch einige stehen und vor sich hin bröckeln, andere rekonstruiert werden bzw. wurden. Es sind leider keine Bauwerke mehr aus der ersten, der hinduistischen Epoche, erhalten. Zur Galerie
- Choto Shona Masjid – die Kleine Goldene Moschee eines der anmutigsten Zeitzeugen der Sultanat-Periode, gebaut zwischen 1493 und 1526.
- Khania Dighi Masjid – ist eine sehr schöne, kleine Einzelkuppelmoschee inmitten eines großen Mango Hains, die um die 1480-er Jahre entstanden sein dürfte.
- Tahkhana Palast – der Palast aus dem frühen 17. Jh. beherbergt 25 Zimmer, sowie ein Hammam. Dahinter findet man die Schah-Niamatullah-Moschee aus dem Jahr 1560.
- Darasbari Masjid – Unsere Favorit! Die Reste einer palastartigen Moschee (erbaut zwischen 1474 und 1481) liegen an einem kleinen Teich, inmitten eines Mango-Hains.
- Mango & Litschi – zwischen Mai und Juli ist Saison. Die Luft ist geschwängert vom Duft der unzähligen Mango- und Litschi-Plantagen.
Die Stadt am Fluss Punarvhaba war einst ein Teil des alten Königreichs Pundravardhana. Die britische Verwaltung übernahm Dinajpur 1786. Die Menschen des Distrikts leisteten einen wesentlichen Beitrag im Unabhängigkeitskrieg von 1971. In der Altstadt, mit ihren schmalen und relativ ruhigen Straßen, lässt es sich zu jeder Tageszeit ganz gut spazieren. Das einzige Musik-College des Landes ist hier in der Altstadt ansässig und sollte unbedingt besucht werden. Der Bau ist kaum zu übersehen und war einst ein königlicher Palast. Einige weitere Gebäude aus der Zeit des British Raj kann man während eines Spazierganges entdecken. Wenn auch nichts Weltbewegendes zu erwarten ist, verbreitet die Altstadt durchaus so etwas wie Charme. Der Hauptgrund um Dinajpur zu besuchen ist der wunderschöne Kantaji Tempel…
Kantaji Tempel, Musik-College und Krishna Tempel/Rajbari auf unserem YouTube Kanal
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- Musik-College – ein ehemaliger königlicher Palast ist auf jeden Fall einen Beuch wert, am besten wochentags ab 10:00 Uhr, im Lehrbetrieb.
- Kantaji Tempel – das, bezogen auf Umfang und Art der Arbeit, beeindruckendste Beispiel für Terrakotta Architektur in Bangladesch (um 1722) zählt zu den schönsten – weltweit.
- Nayabad Masjid – die kleine Moschee liegt nur 2 km entfernt vom Tempel, ein Spaziergang ist mehr als empfehlenswert. Ländliches Bangladesch…
- Dinajpur Rajbari – die Ruine am nordöstlichen Stadtrand aus dem 15. Jh. bietet einen Krishna Tempel und Gebäude im fortgeschrittenen Stadium des Zerfalls. Ein Hingucker!
- Ramsagar Nationalpark – einer der größten künstlichen Seen und eher als Park als Wildnis zu verstehen. Es finden sich auch die Überreste eines kleinen Rajbari.
- Ghughudanga Zamindar Bari – im Stil der indo-sarazenischen Architektur, war die Residenz einer mächtigen Landbesitzerfamilie am Ufer des Purnovoba.
- Sitakot Vihar –die Grundmauern des Hindu-Klosters aus dem 6. Jh. bei Nawabganj. Die Überreste zählen zu den ältesten ihrer Art überhaupt.
Das entzückende kleine Dorf platzt förmlich aus allen Nähten durch die Fülle von Palästen und Tempeln und ist ganz zweifellos ein strahlender Höhepunkt einer jeden Bangladesch Tour. Der Puthia Tempelkomplex, 23 km östlich von Rajshahi, bietet die größte Anzahl von historisch interessanten Hindu-Bauten in Bangladesch. In jedem anderen Land der Welt wäre es nicht auszuhalten vor Touristen, aber hier in den entfernten Reisfeldern Bengalens, hast Du all das so ziemlich für Dich allein! Auch wenn viele hinduistische Darstellungen & Motive im Befreiungskrieg durch marodierende pakistanische Truppen als Blasphemie zerstört wurden, ist noch mehr als genug vorhanden um Deine Phantasie zu beflügeln und Dich Jahrhunderte durch die Zeit zu katapultieren.
Restaurierungsarbeiten auf unserem YouTube Kanal
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- Puthia Rajbari (Panch Ani Palast) – der im Jahre 1895 im indo-sarazenischen Stil erbaute Palast des Herrschers wird momentan rekonstruiert.
- Dol Tempel – dem Rajbari gegenüberliegend. Ein relativ schmuckloser, aus Ziegeln errichteter, vierstöckiger Tempel. Nach einer Inschrift stammt dieser aus dem Jahre 1778.
- Gobinda Tempel – eine große, durch eine Reihe dekorativer Miniaturtürme gekrönte Quadratstruktur dekoriert durch eine Vielzahl von Terrakotta Arbeiten (2. Hälfte 18. Jh.).
- Kumari Rajbari – die einstöckige, östlich vom Palast gelegene Residenz von Maharani Hemanta Kumari, inklusive Pool-Bereich, stammt aus dem ersten Jahrzehnt des 20. Jh.
- Kleiner Ahnik Tempel – entstanden ist der kleine verzierte Tempel während des ausgehenden 18. oder in der ersten Dekade des 19. Jahrhunderts.
- Char Ani Palast – Palastanlage (1886) westlich des Rajbari, direkt am Teich. Im desolaten Zustand, einzig Eingangsportal, Schatzkammer und Gefängnis sind noch erkennbar.
- Ahnik Tempel – aus derselben Epoche wie seine „kleine Schwester“. Architektonisch fast einmalig in Bangladesch (Ausnahme Rajaram Mandir bei Khalia/Faridpur).
- Kleiner Gobinda Tempel – rechts neben dem Ahnik Tempel. Auch dieser Tempel stammt aus dem ausgehenden 18. oder dem beginnenden 19. Jahrhunderts.
- Gopal Tempel – der zweigeschossige, sehr einfach gehaltene Tempel, rechts neben dem kleinen Gobinda Tempel gelegen, stammt aus dem 20. Jahrhundert.
- Siva Tempel – der von 1823 bis 1830 erbaute, reich verzierte Tempel ist ein ausgezeichnetes Beispiel der im nördlichen Indien üblichen Tempel-Architektur.
- Jagannath Tempel – ein kleiner, pittoresker Tempel, gleich rechts vom Siva Tempel. Dieser 1830 erbaute Tempel war den Priestern vorbehalten.
- Tarapur Tempel – der auch als Haowakhana ca. 3 km westlich der Tempelanlage von Puthia, inmitten eines Sees gelegene Tempel stammt aus dem 18. Jahrhundert.
Auch die königliche Familie von Rajshahi gehörte zu den wohlhabendsten Landbesitzern in ganz Bengalen. Die große, elegante und geheimnisvoll wirkende Palastanlage von Natore, mit ihren fantasievollen Gärten und von Hindu-Tempeln gesäumten Teichen war ihre Residenz. In der Tat gibt es hier so viel Geschichte dass Du aufpassen musst, nicht über ein vergessenes Bauwerk zu stolpern. Die Anlage war fast so berühmt wie Königin Rani Bhabani (1716-1795) selbst, welche hier auch nach dem Tod ihres Mannes lebte und auf Grund ihrer Güte beim Volk sehr beliebt war. Wie auch immer, Natore kann getrost als ein Paradebeispiel für Bauten des British Raj auf dem Gebiet des heutigen Bangladesch bezeichnet werden. Zur Galerie
Die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Überreste der buddhistischen Klosteranlage und Wahrzeichen bengalischer Architekturgeschichte Somapura Mahavihara (Sanskrit: Großes Kloster) war die größte ihrer Zeit und das wichtigste Kultur- und Studienzentrum südlich des Himalajas bzw. des Subkontinents. Im Laufe der Zeit war es das intellektuelle/spirituelle Zentrum für Buddhisten, Jainas und Hindus. Nach ihrer Entdeckung im frühen 20. Jh. erregten die Ruinen schnell die Aufmerksamkeit von Historikern, repräsentierten sie doch zweierlei kulturhistorische Entwicklungsstufen. Zum einen ist die Anlage zeitgeschichtlicher Meilenstein im Übergang von eher zufälliger, einheimischer zu bewusstester, symbolischer bzw. metaphorischer Architektur. Zum anderen symbolisiert sie den Übergang von einer reinen Staatsreligion der Pala-Könige zu einer rituellen, philosophischen, den Lehren Buddhas entsprechenden Religion, die als Neo-Buddhismus oder Tantra bekannt ist. Zur Galerie
Der früheste Beweis für Urbanisierung im alten Bengalen. Indologe Sir Alexander Cunningham machte 1879, im damals dichten Dschungel, die wichtigste Entdeckung: Mahasthangarh ist Pundranagar! Archäologische Funde belegen dass Pundranagar Hauptstadt des antiken Königreichs Pundravardhana (Heimat der Pundra) einem bereits im Veda erwähnten Stamm war. Es war auch Zentrum altindischer Dynastien wie der Mauryans (320 - 185 v. Chr.), der Guptas (320 - 550) und der Palas (750 - 1160) und Zentrum späterer feudaler hinduistischer und muslimischer Reiche. Das gesamte Areal ist reich an buddhistischen, hinduistischen und muslimischen Überresten und ganz zweifellos war die Gegend, ob nun Pundranagar oder Mahasthangarh, im Laufe der Jahrhunderte Heimat für Buddhisten, Hindus und Muslime. Ein großes Gebiet ist von einem Wall umgeben, der Zitadelle, dem befestigten Herz der Gegend. Zur Galerie
- Kata Duar und Dorab Shah Toran – zwei sehenswerte der vier Tore zur Zitadelle.
- Khodar Pathar Bhita – Ort des von Gott verliehenen Steines. Eine riesige Türschwelle aus Granit (2,84m x 0,71m x 0,74m) zum ursprünglichen buddhistischen Tempel (8. Jh.).
- Mankalir Dhap – Überreste eines der Göttin Mahankali (auch Renuka) geweihten Tempels, die meist in Südindien verehrt wird.
- Jiat Kunda – der Brunnen des Lebens. Legenden zufolge besaß der Brunnen lebensspendende Kraft. Getötete Soldaten sollen durch das Wasser wiederbelebt worden sein.
- Parasuramer Basgriha – der Palast von Königs Parasuram.
- Munir Ghon – ein beeindruckendes Bollwerk.
- Bairagir Bhita – Tempelanlage der Eremitinnen. Überreste von zwei Tempeln aus der frühen und späten Pala-Zeit (9. und 11. Jh.).
- Mazar Shah Sultan Balkhi Mahisawar – ein Derwisch aus dem 14. Jh. der Pundranagar missionierte. Heute ein bedeutender Pilgerort.
Außerhalb der Zitadelle befinden sich hunderte von Artefakten die bezeugen dass Mahasthangarh, auch im heutigen Maßstab, eine wahre Metropole war. Zu den erforschten und erwähnenswerten gehören:
- Noropotir Dhap – auch Vashu Bihar. Überreste einer größeren Klosteranlage die schon Hiuen Tsang im 7. Jh. besuchte.
- Totaram Panditer Dhap – auch Bihar Dhap. Überreste zweier Klosteranlagen und Tempel ca. 6 km nordwestlich der Zitadelle (um 630).
- Mangalkot – ein idyllisch gelegener Grashügel. Bei Ausgrabungen fand man mehr als tausend Skulpturen aus der Gupta-Dynastie.
- Govinda Bhita – gegenüber des Museums. Die Reste eines Krishna geweihten Tempels, direkt am Karatoa aus dem 3. Jh.
- Gokul Medh – das buddhistische Kloster aus dem 6. Jh. gehört zu den beeindruckendsten archäologischen Stätten in diesem Gebiet.
- Godaibari Dhap – die Überreste eines Tempels aus der Gupta-Periode. Ca. 1 km südlich von Khulnar Dhap.
- Shkonder Dhap – da gibts gar nichts mehr! Alle Tempelreste wurden abgetragen, das Gelände bebaut und ein Teich angelegt.
Mymensingh liegt am alten Verlauf des Brahmaputra. Die früher unter dem Namen Nasirabad bekannte Stadt besitzt eine reiche kulturelle und politische Geschichte. Mymensingh war schon im 16. bis 18. Jahrhundert ein bedeutender Handelsort des damaligen Mogulreichs. Mit der Schlacht von Plassey 1757 eroberte die East India Kompanie hier – wie in ganz Bengalen auch – die Kontrolle und das Recht Steuern zu erheben. Lange Zeit machte sie kaum oder nur wenig Gebrauch davon, errichtete aber Handelsposten um Mymensingh und vertrieb die Portugiesen und Franzosen. Die Situation wurde in einem lokalen Spruch so beschrieben: „Die Nawbabs essen und schlafen. Die Engländer horten und versenden Geld. Die Bengalen schreien und gehen zum Teufel“.
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- Alexander Castle – interessant und extrem eigenwillig, lokal auch als Lohar Kutir bekannt. Erbaut aus Stahl und Holz im Jahre 1879, heute Nationalerbe.
- Campus – gleich hinter dem Alexander Castle. Junge Leute, Kolonialarchitektur und ein großer Park.
- Mymensingh Rajbari – von 1905. Beherbergte einst Kunstwerke und Antiquitäten aus der ganzen Welt. Das Nationalerbe wird derzeit zum Museum ausgebaut.
- Bipin Park – Ein an sich kleiner, langgezogener Park, direkt am alten Lauf des Brahmaputra. Hier ist in den Abendstunden Kirmes angesagt.
- Botanischer Garten – ca. vier Kilometer östlich der Stadt – bei den Hochschulen für Landwirtschaft und Fischerei – die man auch besuchen kann.
Zwischen 1704 und 1720 entstand der Navaratna Tempel, nahe Sirajganj und dem Dorf Navaratnapara bei Hatimkurul. Legenden erzählen, dass jeder Ziegelstein des Tempels erst verbaut wurde, nachdem er in Ghee gereinigt wurde. Der Tempel ist fast vollständig restauriert und bietet einen exzellenten Anblick – von seinem Dach – einen exzellenten Ausblick. In der Nachbarschaft finden sich einige kleinere Tempel. Es heißt der König stiftete den Tempel zum Dank für die großzügigen Spenden des hiesigen Landbesitzers. Spenden für den Kantaji Tempel bei Dinajpur, die den Landbesitzer ruinierten. Eine Legende, aber sie würde erklären, warum sich beide Tempel fast aufs Haar gleichen. Es gibt drei weitere Tempel im großen Innenhof des Navaratna-Tempels, den Siva-Parvati Tempel, den Chandi Tempel und ein weiterer Shiva Tempel mit Terrakotta-Design am südlichen Ufer des Teiches.
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Tetulia, extrem abgelegen im Nordwesten, ist als „Ort der Träume“ bekannt (was aber ganz sicher nicht auf die Unterkünfte zutrifft). In der von vielen Flüssen durchzogenen malerischen Umgebung, finden sich kleine, friedlichen Siedlungen inmitten von Bambushainen und Teeplantagen, kleine Hindutempel und etwas, das die Strapazen der Anreise vergessen lässt! Das vermeintlich Objekt der Begierde liegt halb in Indien, halb in Nepal (also ca. 140 km Luftlinie entfernt) und ist 8.586 m hoch, der Kangchendzönga. Der im Bergsteigerjargon „Kantsch“ genannte Gipfel des Himalaja bietet einen majestätischen Anblick und ist der einzige Achttausender, bei dem außer dem Hauptgipfel noch drei weitere Gipfel eine Höhe von mehr als 8000 m erreichen, die alle relativ gut zu erkennen sind. Der dritthöchste Berg der Welt wurde erstmals am 25. Mai 1955 von Joe Brown und George Band bestiegen, die Teil einer britischen Expedition waren. Sie hielten kurz vor dem Gipfel an um den Glauben der Menschen in Sikkim zu respektieren, die den Gipfel als heiligen Berg verehren und dieses Versprechen im Vorfeld einforderten. Zur Galerie
- Karatoya – es lohnt sich eine Fahrt durch die Umgebung Richtung Rangpur entlang des Flusses Karatoya schon der Umgebung wegen. Desweiteren:
- Bhitargarh – ca. 15 km nördlich von Panchagarh ist eine archäologische Grabungsstätte, mit Überresten einer alten Festungsstadt aus dem 5. Jh. Nach Probegrabungen wieder verschlossen, wartet das Areal auf bessere Zeiten.
- Golok Dham Tempel – ca. 20 km südöstlich von Panchagarh am Fluss Karatoya. 1846 erbaut ist er ein hervorragendes Beispiel für die Tempelarchitektur dieser Zeit, die auch griechische Elemente enthielt.
Die Metropole, nahe am Tista ist eine Stadt wie jede andere auch im Land, vielleicht mit etwas mehr grün. Rangpur wurde lange Zeit von vielen Herrschern regiert, damals noch als Ranggapur bekannt. Dies kann man mit „Stadt des Glücks“ übersetzen („Rangga“ meint Glück und „pur“ Ort). Der Name reicht wohl in die Zeit des Mahabharata (das bekannteste Sanskrit-Epos, 400 v. Chr.) zurück. In Rangpur oder eben Ranggapur soll Raja Bhagadatta, welcher ein Teil eben dieses Epos ist, eine Landresidenz errichtet und sich dort allen Formen irdischer Freuden hingegeben haben. Insofern ist der Name nachvollziehbar, sollte aber besser „Stadt des privaten Glücks“ lauten. Im Laufe der Zeit änderte sich der Name dann in Rangpur. 1575 dem Mogulreich Akbar’s einverleibt ist Rangpur heute ein infrastruktureller Knotenpunkt und wirtschaftliches Ballungszentrum, welches u.a. für die Herstellung von Dhurries (Baumwollteppichen) und Bidis (Zigarren) bekannt ist. 1930 keimte hier das Aufbegehren gegen die britische Kolonialmacht. Zur Galerie
- Carmichael College – benannt nach dessen Mäzen Sir Thomas Gibson-Carmichael, 11. Baronet und Gouverneur der britischen Kolonien in Madras und Bengalen. Das College galt auf Grund seiner architektonischen Anlehnung an den Stil der Cambridge University und seiner Qualität als Bildungseinrichtung als „Cambridge des Ostens“ (letzteres beschränkt sich auf die Kolonialzeit).
- Tajhat Palast – zu Beginn des 20. Jh. von Maharaja Kumar Gopal Lal Roy erbaut. In der Mitte der 76 m breiten Fassade öffnet sich eine imposante breite Freitreppe aus weißem Marmor und führt direkt über den Portikus zum Obergeschoss mit Reihen schlanker, halbkorinthischer Säulen. Leider ist außer dem allgemein gehaltenen Museum keiner der 22 Räume oder der Ballsaal zugänglich.
- Town Hall – Verwaltungsgebäude im Herzen der Stadt im Stil typischer Kolonialarchitektur.
- Jadu Nibash – ein sehenswertes Herrenhaus aus der Zeit von Raja Gopal Lal Roy.