Bangladesch und The Lonesome Traveler – ein perfektes Doppel!
Die örtliche Agentur The Lonesome Traveler war eine ausgezeichnete Wahl. Die Reiseleitung war eine der besten, die wir je bei unseren bisherigen Reisen in über 70 Länder hatten. Holger Kauschmann verstand es ausgezeichnet, seine Liebe zu Bangladesch sowie seine fundierten Kenntnisse der historischen und kulturellen Besonderheiten des Landes an uns weiterzugeben. Er kümmerte sich und ging auf alle Sonderwünsche ein. Entsprechend der jeweiligen Situation arrangierte und nutzte er spontane Begegnungen mit den ,,Deschi“, um uns die Lebensweise und -bedingungen der Menschen nicht nur zu erläutern, sondern erleben zu lassen. Manzurul Alam sorgte für eine perfekte Organisation, was in Bangladesch sicher nicht immer einfach ist: Das Programm konnte mit fast preußischer Pünktlichkeit absolviert werden und es gab immer mal kleine Extraeinlagen — sei es ein ,,Konzert“ der Dorfbewohner, der Besuch in Werkstätten u.a. Zudem war er immer sehr hilfsbereit, freundlich und zuvorkommend. Jewel, stets aufmerksam, freundlich, hilfsbereit wird sicher ein guter Nachwuchs für die Agentur. Der Fahrer brachte uns pünktlich und sicher über die z.T. recht maroden Straßen und durch den doch sehr gewöhnungsbedürftigen Verkehr.
Von Holger, Manzur und Jewel fiel uns der Abschied so schwer wie von Freunden. Diese Reise erlaubte uns einen Einblick in das Leben der Menschen, wie kaum eine andere vorher. Besonders beeindruckt hat uns die Freundlichkeit der ,,Deschi“, die sich selbst bei widrigsten Lebensverhältnissen ihre Würde bewahrt haben und Ausländern mit Freundlichkeit, Aufgeschlossenheit und Neugier begegnen. Bangladesch ist so wie kein anderes Land geeignet, eigene Wertvorstellungen zu überdenken. Wenn es auch anderswo besser erhaltene Kulturdenkmale gibt, so sind doch nicht nur die UNESCO-Welterbestätten, sondern auch die vielen anderen Paläste und Gebäude, die wir besuchten, sehr interessant, wie auch die Reise insgesamt. Die Stille in den Sundarbans, der Lärm der Märkte, die großen Flüsse, die holprigen Straßen, der Teils chaotische Verkehr, die unzähligen Fahrradrikschas, die Teestande und Frühstückslokale, die Großstädte, die Dörfer usw. werden uns lange in Erinnerung bleiben, vor allem aber immer wieder die Menschen. Wenn man erlebt, mit welcher Freundlichkeit einem die Erwachsenen selbst bei härtester Arbeit in Fabriken und Landwirtschaft sowie in ärmsten Wohnstätten begegnen, mit welcher Fröhlichkeit einem die Kinder im ganzen Land (selbst im Waisenhaus) entgegenkommen, relativieren sich die Probleme im eigenen Lande sowie kulturelle Unterschiede doch sehr. Gern hatten wir noch mehrere Begegnungen mit den Bangladeschern erlebt, evtl. auch zu Lasten einer Verkürzung des Aufenthaltes in den Sundarbans. Alles in allem jedoch eine sehr ausgewogene Reise, die es verdient beworben zu werden — wir werden sie auf jeden Fall immer weiterempfehlen.
Friedolin und Rosemarie (im Februar 2018)