Tagestouren in und um Dhaka
Vorwort: Die am schnellsten wachsende, vor Energie platzende und niemals schlafende Megametropole Asiens wird sich niemals ganz entdecken lassen, ganz egal wie oft Du herkommst. Mit Dhaka besuchst Du keine „Stadt“ – Dhaka ist alles Mögliche aber keine Stadt, zumindest nicht im herkömmlichen Sinn. Dhaka ist der wahr gewordene Albtraum eines jeden Stadtplaners. Dhaka ist ein Moloch, besser ein superschweres schwarzes Loch, alles anziehend und jeden verschlingend.
Ein Meer von Menschen und ohrenbetäubend klingelnden Rikschas bahnt sich seinen Weg durch die Eingeweide der Metropole hin zu einem der größten Flusshäfen der Welt – Sadarghat. Von dessen schmutzigen Ufern in die Schickeria Restaurants von Gulshan entblößt Dir Dhaka mit ungeheurer Wucht die Welt der Armen und der Reichen.
Es ist sehr unwahrscheinlich dass Du Dhakas Charme gleich erkennen wirst, aber früher oder später wirst Du Dich geschlagen geben und der schlimmste anzunehmende Ernstfall wird sich in einen Kessel von Kunst, Intellekt, Leidenschaft, Armut, Liebe und Hass verwandeln. Was kann man machen an einem Tag in Dhaka? Hier einige Reisevorschläge:
OLD-DHAKA – DAS HERZ
Zu den wichtigsten Punkten wie Shankharia Bazar (Hindu-Street), Ahsan Manzil, Sadarghat, Armenian Church, Tara Masjid, Dhakeshwari National Tempel und Lalbagh Fort. Man sollte sich Zeit nehmen denn Old-Dhaka ist vor allem eines, ein fast undurchdringbares Gewirr aus Straßen, Wegen und Gassen rund um einen der größten Flusshäfen der Welt – dem Sadarghat – und dem Shankharia Bazar (Hindu Street). Die vielen kleinen Geschäfts- und Handwerkergassen wollen entdeckt werden wie auch die kulinarischen Highlights.
Shankhari Bazar und Sadarghat auf unserem YouTube Kanal
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DHAKA HYPERMODERN
Für die einen „grimmige 70-er Jahre Architektur“ für die, die etwas von Architektur verstehen (wollen), gehört es zu den zehn schönsten Gebäuden der Welt. Wie wäre es mit einer Exklusivführung durch das Parlamentsgebäude (Jatiyo Sangsad Bhaban, Architekt: L. I. Kahn)? Des Weiteren: Novo-Theatre, Trend- und Szeneviertel Banani und Gulshan, Jamuna Future Park (größte Shopping-Mall Südasiens), Baitul Mukarram (einzigartige National-Moschee), Suhrawardi Udyan (geschichtsträchtiger Platz mit Multimedia-Museum).
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MÄRKTE, MÄRKTE, MÄRKTE
„Was eine Stadt taugt, erkennst Du an ihren Märkten.“ hat mal jemand gesagt. Gehörst Du zu denen, die sich gern ins Markttreiben stürzen, dann ist das hier genau das richtige für Dich. Dhaka hat so ungefähr um die neunzig Märkte, besuchen sollte man unbedingt den Kawran Bazar – Dhakas ältesten und originalsten Markt, der sich seit den britischen Zeiten nur unwesentlich verändert haben dürfte und den New-Market – so ziemlich das Gegenteil. Auch die Gassen um das Sadarghat sind von Händlern überfüllt.
Der Kawran Bazar und der New Market auf unserem YouTube Kanal
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STUDENTEN & UNABHÄNGIGKEIT
Der Campus als Keimzelle des bengalischen Freiheitskampfs, das Nationaldenkmal für die Millionen Opfer von 1971 in Savar, das Museum zum Unabhängigkeitskampf (Liberation War Museum), das Nationalmuseum, der geschichtsträchtige Suhrawardi Udyan mit unterirdischem Multimedia-Museum zur Geschichte, die Ewige Flamme sowie der Campus als Spiegel studentischen Lebens. Nicht zu vergessen die Curson Hall der Universität Dhaka (älteste und größte öffentliche Hochschule des Landes).
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SONARGAON – DIE STADT AUS GOLD
Die Geschichte der „Stadt aus Gold“ (denn nichts anderes bedeutet „Sonargaon“) am Stadtrand Dhakas reicht zurück bis ins 13. Jahrhundert. Ihre besten Zeiten erlebte sie als Handelszentrum und Hauptstadt des Reiches von Isha Khan im 16. Jahrhundert. Weitläufig verteilen sich Moscheen, Grabstätten, Stupas, hinduistische Tempel und ein ganzer Straßenzug wiedererwachender Kolonialarchitektur nebst weitläufiger Gartenanlage. Sehenswert ist auch das Volkskunstmuseum.
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BHAWAL – DIE GRÜNE LUNGE DHAKAS
Eine Stunde nördlich von Dhaka befindet sich der Bhawal Nationalpark. Hierher kommt man um sich bei Waldspaziergängen zu erfrischen, zu picknicken, auf eine Partie Cricket oder Fußball. Ein Nationalpark im Sinne von Erholungspark. Ausgestorbene Tierarten werden zwar wieder angesiedelt und es wird aufgeforstet, dennoch ein Park im Sinne der Erholung – nicht um seltene Spezies zu beobachten. Wer das auch wirklich möchte (sich erholen), meidet den Park dann aber am Wochenende (Freitag/Samstag).
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RAUS AUS DHAKA – AUF DEM SHITALAKSHYA
Dem Aufenthalt in Dhaka für einen Tag entfliehen? Am Stadtrand von Dhaka – am gegenüberliegenden Ufer des Flusses Shitalakshya – liegt ein kleines Handwerkerdorf, durch das es sich prima spazieren lässt. Selbiges kennt und schätzt man wiederrum im nahen Dhaka für seine gewebten Stoffe und Saris. Die Manufakturen können natürlich besichtigt werden (freitags sind die meisten geschlossen). Mit dem Boot geht’s dann weiter nach Murapara. Ein altes Herrenhaus – jetzt ein College – und jede Menge Kinder erwarten Dich dort.
Eine antike Weberei in Rupshi und Ausgelassene Kids in Murapara auf unserem YouTube Kanal
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MAINAMATI – BUDDHISTISCHE PERLEN
Comilla liegt im Wendekreis des Krebses und ist die wärmste Stadt des Landes. In Mainamati, bei Comilla, finden sich die Überreste von mehr als 50 buddhistischen Siedlungen aus dem 8. bis 12. Jh. Die archäologische Stätte zählt zu den wichtigsten, Shalban Vihara gehört zu den bekanntesten Klosteranlagen des Subkontinents. Sie wurde gegen Ende des 8. Jh. von König Shri Bhava Deva gegründet. Ursprünglich wurde das Kloster nach dem König benannt (Bhavadev Bihar), heute bezieht sich Name auf einem Hain von Sal-Bäumen.
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MYMENSINGH – BANGLADESCH FÜR ANFÄNGER
An einem Tag zu bewerkstelligen, besser plant man aber eine Übernachtung in Mymensingh ein, denn es gibt so einiges zu entdecken in der Stadt an den Ufern des Brahmaputra. Groß wurde Mymensingh durch die East India Company und deren Spuren findet man fast überall. Du wirst die Stadt mögen – den botanischen Garten, die vielen Studenten, Bauwerke wie den Mymensingh Rajbari oder das Alexander Castle in dem einige der Großen zu Gast waren. Abends steigt die Kirmes am „kleinen“ Brahmaputra.
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BALIATI PALACE – GESCHICHTE UM RENAISSANCE UND SALZ
Treffende Attribute für den Baliati Palace wären märchenhaft, geheimnisvoll oder mystisch. Nach ungefähr zwei Autostunden durch das Ländliche – für eine Stippvisite unterwegs erwarten Dich Dörfer, Märkte und Reisfelder – erreichst Du den Baliati Palace bei Manikganj. Fachleute sprechen von einem der schönsten Palastkomplexe im Renaissance-Kolonialstil des 19. Jahrhunderts in Bangladesch. Gründer Ram Shaha war einst Salzgroßhändler. Aber auch dieses Ziel sollte man am Wochenende besser nicht ansteuern.
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ARPARA ZAMINDAR PALAST – DER UNBEKANNTE
„Der Unbekannte“ weil wir bisher keine wirklich glaubhaften Informationen dazu erlangen konnten, lässt sich gut mit einem Besuch des Nationaldenkmals in Savar verbinden, denn auch ohne brauchbare Informationen ist die Anlage – bestehend aus Herrenhaus, Nebengelass und Hindu-Tempel – mehr als nur sehenswert. Skulpturen, kleine wilde Gärten, nette Bewohner, ein kleiner Teich und Handwerkergassen runden den Tagesausflug ab und entschädigen für die chaotische, nervenaufreibende Gesamtsituation von Savar.
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TEOTA – DIE VERGESSENE SCHÖNHEIT AN DER JAMUNA
Selbst noch die 300-jährigen Ruinen des Palastes im Dorf Teota sind imposant, welche auf westlicher Seite von der Jamuna eingerahmt werden, die sich nur wenige Kilometer weiter südlich mit dem Padma vereinigt. Der strahlend weiße Navaratna Tempel setzt der großen Anlage die Krone auf. Die Anreise übers Land gestaltet sich kurzweilig, sind da doch noch der Palast von Betila im ländlichen Nirgendwo und der architektonisch einmalige Tempel von Motto, der eher an einen Turm erinnert. Eine Tour für Frühaufsteher!
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