Sicheres Bangladesch?
Bangladesch ist ein sehr sicheres Reiseland, alles Anderslautende ist schlichtweg Quatsch. Das in einem Land, in dem an die 175 Millionen sehr emotionaler Menschen zu Hause sind, nicht jeder Tag „Friede, Freude, Eierkuchen“ ist, dürfte klar sein. Von Kundgebungen/Demonstrationen aller Art hältst Du Dich besser fern, da können auch schon mal die Fetzen fliegen! Auch schnöde Kriminalität existiert natürlich. Diese spielt sich aber unter den Bangladeschis ab. Die Staatsmacht, in Form der Polizei, wird immer für Dich da sein und genießt in der gesamten Gesellschaft allerhöchsten Respekt.
In der Stadt und auf dem Land
Das sich in Großstädten und in Bahnhöfen entsprechend zwielichtige Gestalten aufhalten, ist keine Exklusivität Bangladeschs. Generell ist an Plätzen großer Menschenansammlungen immer auch Zivilpolizei unterwegs dennoch: „Gelegenheit macht Diebe“. Das ist überall auf der Welt so und es ist an Dir, entsprechende Vorsicht walten zu lassen. Abseits der Megastädte ist Bangladesch mit Sicherheit eines der sichersten Reiseländer der Welt. Auf dem Land wird niemals jemand auch nur auf die Idee kommen Dich zu linken, gar zu bestehlen oder sonstige Dinger mit Dir zu drehen. Die weitaus größte Gefahr in Bangladesch dürfte der völlig chaotische Straßenverkehr sein!
Die Verkehrssituation
Auch das Chaos scheint seinen eigenen Regeln zu folgen. Einen, nach unserem Verständnis, geregelten Verkehr gibt es nicht. Versuchen noch in den Städten Verkehrspolizisten der Lage Herr zu werden, herrscht auf Fern- und Landstraßen nur das Gesetz des Stärkeren. Glücklicherweise wissen alle Verkehrsteilnehmer um dieses Gesetz, was die Sache schon wieder relativiert und Dich relativ wenig Unfälle oder Fahrzeugwracks am Straßenrand sehen lässt – unterwegs mit dem Bus auf unserem YouTube Kanal. Als Fußgänger kannst Du, egal wo, trotzdem nicht vorsichtig genug sein!
Terrorgefahr
Terror will Angst auslösen. London, Brüssel, Paris, Berlin, Nizza, Manchester und man könnte weiter aufzählen, auch Dhaka war schon Ziel eines Anschlags. Wir wollen nichts beschönigen, aber auch nichts dramatisieren. Dem normalen Deschi ist jede Form von religiösem Extremismus völlig fremd. Traditionell wird ein sehr moderner Islam gelebt und wir kennen keinen einzigen, der das ändern möchte. Fanatiker, die es überall gibt, stellen eine winzige Minderheit. Unbedeutend in ihrer Zahl und ihren Ansichten. Durch die mediale Aufmerksamkeit, die ihnen zuteilwird, erreichen sie ihr eigentliches Ziel: Angst auslösen. „Küsst die Faschisten, wo ihr sie trefft!“ Kurt Tucholsky, Journalist und Schriftsteller.
Streik, Hartal
Ein Streik der privaten Bus-, Rikscha-, Autorikscha- oder Schiffs-Betreiber ist meist lokal begrenzt, kann Dich aber schon mal stranden lassen. Ein Hartal ist politischer Natur und eher selten. In der Regel von der Oppositionspartei ausgerufen, soll er die Infrastruktur lahmlegen und den politischen Gegner zum Einlenken bewegen. Meist sehr kurzfristig ausgerufen für Städte, Verwaltungseinheiten oder das ganze Land, für Zeiträume von einem bis zu mehreren Tagen. Das kann natürlich Auswirkungen auf die Verkehrssituation haben, im schlimmsten Fall sitzt Du fest, denn die Buslinien setzen ihrer Geschäfte aus. Fahrpläne werden zur reinen Makulatur, einzig unberührt davon sind die Flüge der (inter-) nationalen Fluggesellschaften. Vermehrte Polizei- und Armeepräsenz in Städten, Ballungszentren und Hauptverkehrsadern soll für Sicherheit zu sorgen. Mit Begleitung, etwas Zeit und vor allem Flexibilität sollte sich aber immer ein Ausweg finden lassen. Trotzdem muss mit Einschränkungen gerechnet werden. Freitag und Samstag sind Hartal-frei.
Chittagong Hill Tracts (CHT)
Die Lage zwischen den dort lebenden Stämmen und der Regierung ist mal etwas mehr, mal etwas weniger angespannt. Ursächlich dafür sind die Autonomiebestrebungen der hier lebenden Ethnien. Dies soll lediglich der Information dienen, in den letzten fünfzehn Jahren gab es keinen ernsthaften Zwischenfall, in dem Ausländer involviert waren. Für Ausländer gelten eine Reihe von Auflagen: Deine Reise muss mindestens einen Monat vorher beim Heimatschutzministerium in Dhaka beantragt und genehmigt werden. Mindestens eine Woche vorher muss diese durch ein Schreiben an den Deputy Commissioner und den Superintendent of Police des jeweiligen Bezirks angemeldet werden. Kopien der Genehmigung, des Reisepasses und Visums und eine Auflistung über Reisezweck, Unterkünfte und Reiseroute beilegen. Bei Ein- bzw. Ausreise in die CHT und deren Verwaltungseinheiten passierst Du Kontrollposten, welche auch je eine Kopie erhalten. Generell darfst Du nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr außerhalb der Ortschaften unterwegs sein und das Übernachten bei den Stämmen ist nicht gestattet. Die Stämme selbst sind gastfreundlich und Reisende werden mit einem Lächeln begrüßt.
Drogenbesitz, Schmuggel
Für alle die, die sich selbst Probleme machen wollen sei noch dieses erwähnt: Die Mindeststrafe für Drogenbesitz beträgt zwei Jahre. Ab 25 Gramm Heroin/Kokain oder ab zwei Kilogramm Marihuanabesitz kann die Todesstrafe verhängt werden. Besonders hinzuweisen ist auf das noch geltende Sonderermächtigungsgesetz von 1974, wonach für Schmuggel jeder Art die Todesstrafe verhängt werden kann.